Z U S A M M E N F A S S U N G
Im Nordwesten unseres Landes, nicht weit von Wologda
liegt die kleine alte Stadt Kirillow. Hier befindet sich das
Kirillo-Beloserski-Kloster, eines der vortrefflichsten Denk-
maler der altrussischen Baukunst.
Es entstand 1397 im Beloserski-Furstentum. Sein Griinder
war der Monch Kirill aus dem Simon-Kloster in Moskau.
Er к а т in diese Ortschaft im Auftrag des Moskauer Fursten,
der sich dieses Landes zu bemachtigen suchte, um iiber
wichtige Handelswege Herr zu werden und eine bequeme
Position zum Angriff auf Nowgorod zu haben.
Im 17. Jh. wird Kirillo-Beloserski-Kloster zur Festung
und zu einem wichtigen Vorposten an der nordlichen Grenze
des russischen Staates. 1612— 1613 hielten seine Mauern
einer langwierigen Belagerung seitens der litauischen und
polnisch-schwedischen Interventen stand.
Der Baukomplex des Klosters formierte sich im Laufe
von Jahrhunderten. Einzelne Bauten entstanden in verschie-
dener Zeit, und trotzdem macht dieser Komplex den Ein-
druck eines abgeschlossenen Ganzen.
Am altesten im Komplex ist das Hauptgebaude, die
Maria-Himmelfahrt-Kathedrale (Uspenski-Kathedrale). Sie
wurde 1497 von den Rostower Baumeistern gebaut. Der
Umbauten ungeachtet, die an der Kathedrale spater vorge-
nommen wurden, verlor sie nichts an Feierlichkeit und
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GroBe. 1554 wurde an die Kathedrale der Wladimirski-Altar
angebaut, in der zweiten Halfte des 16. Jhs. der Kirillowski-
Altar (der spater umgebaut wurde) und 1645 noch die Epi-
phanes-Kirche.
Anfang des 16. Jhs. wird auf dem Territorium des Klosters
eine Speisehalle und die Maria-Opferung-Kirche (Wwedenski-
Kirche) erbaut. Strenge Einfachheit kennzeichnet die Bauweise
dieser Kirche. 1531— 1534 hat der Moskauer Furst Wassili
der III. aus AnlaB der Geburt des zukiinftigen Zaren Iwans
des Schrecklichen zwei schmucke Kirchen gestiftet: die
Erzengel-Gabriel —und die Johann-der Vorlaufer-Kirchen.
In dieselbe Zeit gehort auch der Bau des Heiligen Tores
und der Johann-Lestwitschnik-Kirche dariiber sowie der
Vorratskammer, die spater erweitert wurde. Von groGem
Interesse ist auch das Haus des Vaters Kellner. Das ist einer
der kleinsten Bauten des Komplexes.
Die heutigen Steinmauern und Tiirme des Klosters
entstanden anstelle der ehemaligen holzernen Anfang des
16. Jhs.
Aus Verteidigungszwecken wurden im nachsten Jahrhun-
dert viel sicherere Festungsmauern und Tiirme mit SchieB-
scharten der sogenannten Neustadt errichtet.
Kirillo-Beloserski-Kloster ist ein groBartiges Baudenkmal
der Vergangenheit. Ebenso wie die Sophienkathedrale in
Nowgorod, die Isborski-Festung oder der Kreml in Rostow
Weliki gehort es zu den Schatzen unserer nationalen Kultur.